Ein Blick durch ein Fenster im Regen. Im Rauminneren schlägt sich eine Person die Hände über den Kopf

Angst­zustände

Die Angst vor der Angst!

Etwas ängstlich zu sein ist doch vollkommen in Ordnung, denn gesunde Angst schützt auch vor Gefahr und vor unüberlegtem Handeln. Wenn aber Ängstlichkeit lähmt, manipuliert und einen nicht mehr beschützt, sondern belastet, ist es notwendig, sich den eigenen Ängsten und deren Ursachen zu stellen. Haben Sie keine Angst vor Ihrer Angst, wir vermitteln Ihnen den Mut dazu und zeigen Ihnen Wege auf, Ihre Ängste zu bekämpfen.  

Was versteht
man unter
Angstzuständen?

Hinweis: Bei allen Symptomen ist eine zeitnahe ärztliche Abklärung unabdingbar, da diesen sehr ernste Erkrankungen zugrunde liegen können. Wir empfehlen deshalb, sich an Ihren behandelnden Facharzt oder Hausarzt oder an die Notaufnahmen der Krankenhäuser zu wenden.

In einem gewissen Rahmen ist das Angstempfinden normal und wichtig. Wenn die eigenen Ängste jedoch ein extremes Ausmaß annehmen und sich bis zu Panikattacken steigern, spricht man von einer Angststörung. Neben Depressionen zählen Angsterkrankungen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Wiederkehrende Panikattacken und generalisierte Ängste schränken das Leben der Betroffenen stark ein. Häufig folgt ein Rückzug vor alltäglichen Situationen und von sozialen Kontakten. In diesem Fall sollte professionelle Hilfe aufgesucht und eine entsprechende Therapie in Anspruch genommen werden, um Angst und Panik zu verstehen und behandeln zu lassen.

Behandlung von Angstzuständen 

Das Problem an einer unbehandelten Angststörung ist, dass sie sich mit der Zeit verselbstständigen kann. In diesem Fall entsteht eine Erwartungsangst (sozusagen eine „Angst vor der Angst“), durch die Betroffene angstauslösende Situationen und Orte möglichst vermeiden. Durch diesen Weg der Vermeidung von alltäglichen Situationen ziehen sich Patienten immer mehr aus dem sozialen Leben zurück und übertragen bzw. generalisieren Ihre Furcht auf vielerlei ursprünglich angstfreie Kontexte. Die Folge dessen sind zusätzliche körperliche Symptome und das Gefühl der Hilflosigkeit, die starken Ängste nicht mehr überwinden zu können sowie negative Gedanken. Das Leben wird durch das intensive Fürchten und spezifische Phobien stark beeinträchtigt. Hierdurch kann es beispielsweise zu Schlafstörungen kommen.

Möglichkeiten der Behandlung 

Es gibt je nach Erkrankung unterschiedliche Therapien. Nach einem sorgfältigen diagnostischen Prozess wird ganz individuell der beste  Weg für Ihren Genesungsprozess festgelegt. In einigen Fällen wird mit einer Kombination aus Psychotherapie und Medikamenten gearbeitet. Der Fokus liegt auf dem Verstehen und Bearbeiten innerer Konflikte, die besondere Relevanz für das aktuelle Leiden in Bezug auf das Thema Angst haben. Psychische Störungen gehen oft auf bereits erlebte Konflikte zurück. Durch die aktuellen Konflikte werden meist unbewusste Erlebnisse aus der Kindheit hervorgebracht, die sich in Form psychischer Störungen äußern und die es zu bewältigen gilt.
Neben tiefenpsychologischen Verfahren hat sich auch die kognitive Verhaltenstherapie als äußerst hilfreich erwiesen. PatientInnen lernen hier neue Wege, mit ihren Panikzuständen umzugehen. In kleinen Schritten versuchen sie, über die Konfrontation neue Verhaltensmuster zu entdecken und zu erproben, die sich positiv auf die Gedanken- und Gefühlswelt der Betroffenen auswirken. Bei körperlichen Erkrankungen ist es natürlich wichtig, die entsprechende ursächliche Krankheit zu behandeln. Auch hier können eine zusätzliche Psychotherapie, Entspannungstechniken (etwa Progressive Muskelentspannung) oder Stressmanagement den Genesungsprozess ihres Körpers und ihrer Seele unterstützen. 

Was können Sie bei Angststörungen tun?

Bei Menschen, die an psychisch bedingten Ängsten leiden, ist die Kontaktaufnahme mit Psychiater und Psychotherapeut notwendig. Des Weiteren sind betroffene Menschen dazu aufgerufen, ihre Lebensweise positiv zu gestalten, um direkt auf das Symptom einzuwirken sowie einer möglichen Entstehung einer Angststörung vorzubeugen. Dazu gehören eine gesunde Ernährungsweise, Abstand von belastenden Einflüssen sowie die Reduktion von Stress. Unterstützend sind zudem auch Sport und Entspannung durch Meditation und Yoga beziehungsweise ein aktiver Lebensstil, der dabei hilft zu lernen, die innere positive Haltung zu stärken und Impulse von Anspannung abzubauen.

Tipps für den Alltag

  • Kaffee, Nikotin sowie Alkohol meiden, da diese anregend sind und Angst auslösen und/oder verstärken können
  • ein geregelter Tagesablauf mit festen Essens- und Schlafenszeiten 
  • Sport und Bewegung, um sich mit normalen körperlichen Reaktionen wie Herzklopfen und Schwitzen auseinanderzusetzen
  • für den Ernstfall Übungen zur Atemkontrolle üben

Wir sind für Sie da

Wir setzen auf ein Behandlungsumfeld, das Bindung und Lebensfreude möglich macht. Gerne beraten wir Sie zu unserem Angebot:

+49 2235 4665 2500

Wie können sich Angststörungen äußern? 

Angststörungen entsprechen vielfältigen, krankhaft übersteigerten sowie häufig generalisierten Ängsten, denen keine tatsächliche äußere Gefahrenlage zugrunde liegt, die aber Teil innerseelischer Konflikte sind. Die Folgen stark ausgeprägter Panikattacken sind körperliche Reaktionen wie rasantes Herzklopfen, belastende Gedanken, Emotionen und psychische Beeinträchtigungen, die sich mit der Angst sowie der angstauslösenden Situation auseinandersetzen.

Formen von Angststörungen

  • Panikstörung: Der Betroffene leidet unter immer wiederkehrenden Angstanfällen mit heftigen Symptomen beziehungsweise psychischen und körperlichen Beschwerden wie Benommenheit, Atemnot, Gefühle der Unsicherheit oder Ohnmacht, Schwindel, weiche Knie, unregelmäßiger Herzschlag, Furcht zu sterben, Angst vor Kontrollverlust.
  • Generalisierte Angststörung: Hierbei umfassen die Ängste viele Bereiche im Leben eines Menschen und sind nicht auf bestimmte Situationen oder Themen beschränkt. Vielmehr empfindet der Patient ständig Angst und fürchtet sich ohne ersichtlichen Grund – in Bezug auf sich selbst sowie auf andere. Häufig drehen sich die ängstlichen Gedanken um reale Themen und wirken bedrohlich. Bei einer generalisierten Angststörung ist die empfundene Angst jedoch übermäßig gesteigert. Die Angstsymptome treten in der Regel über den Tag verteilt auf. 
  • Soziale Angststörung: Bei der sozialen Angst (soziale Phobie) leiden Betroffene unter extremer Schüchternheit gegenüber anderen Menschen. Sie haben Sorge, kritisch bewertet zu werden und meiden es daher vor allem, im Mittelpunkt zu stehen oder neuen Personen zu begegnen. Dies sorgt für einen hohen Leidensdruck, durch einen sich selbst aufgezwungenen sozialen Rückzug, der den Weg zur völligen Isolation ebnen kann.
  • Spezifische Phobie: Hier wird die Furcht durch spezifische Objekte oder Situationen hervorgerufen, die weitestgehend vermieden werden. Die Phobie kann sich beispielsweise auf Tiere, enge Räume, Speisen, Wetterbedingungen, Schmutz oder Prüfungssituationen beziehen.

„Angst lähmt – Psychotherapie bringt Sie wieder in Bewegung.“

Dr. med. Michael Bornheim

Klinikdirektor und Chefarzt
Libermenta Klinik Schloss Gracht

Ursachen von Angstzuständen 

Angstempfindungen und Panikattacken können verschiedene Ursachen haben: Sie können körperlich und psychisch bedingt sein. 

Körperliche Zusammenhänge können Herzkrankheiten, Schilddrüsenstörungen oder Erkrankungen der Atemwege sein. Schmerzen, die bei einem Herzinfarkt empfunden werden oder entstehende Atemnot eines Asthmaanfalls sind meist von starker Ängstlichkeit begleitet. Auch Krankheiten, die von Schmerz- oder Schwindelattacken, Schockzuständen oder auch Nervenerkrankungen im Gehirn begleitet werden, können schnell große Furcht – bis hin zur Panik – auslösen.

Betrachtet man die psychischen Ursachen, kommen unter anderem folgende Bereiche infrage:  

    • Angsterkrankungen sind die Hauptursache für große Ängste.
    • Angstgefühle oder Panikanfälle können durch Stress, Burnout oder andere starke seelische Belastungen hervorgerufen werden. 
    • Häufig sind krankhafte Ängste auch mit Depressionen, Zwangsstörungen oder anderen psychischen Erkrankungen verbunden. Auch traumatische Erlebnisse können zu einem dauerhaft durch starke Ängste geprägten Leben führen. Große Ängste wiederum können auch zu den Symptomen von posttraumatischen Belastungsstörungen gehören. 

    Wieso haben wir Menschen Angstgefühle?

    Grundsätzlich ist Angst ein urmenschliches, mitunter lebensrettendes Gefühl. Es hilft uns, Gefahren schnell zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren. Durch die aufkommende Angst in schwierigen oder unsicheren Situationen hat der Mensch die nötige Vorsicht, Aufmerksamkeit und Energie, um in brenzligen Situationen schnell handeln zu können, Herausforderungen anzunehmen sowie Kräfte zu mobilisieren und Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Durch das Angstgefühl werden Körper und Geist hoch konzentriert und leistungsbereit. Dieser Prozess hat unseren Vorfahren beim Überleben im Alltag geholfen, da das Bekämpfen, Umgehen und Überwinden von gefährlichen Situationen erfolgreich ermöglicht wurde.


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