Frau vor umgefallenen Jenga-Turm

Über­forderung

Einfach alles zu viel!?

Jeder Mensch hat seinen eigenen Maßstab dafür, was er leisten, ertragen und verarbeiten kann. Die Höhe der Belastungsgrenze spielt keine große Rolle, wenn man sich selbst gut kennt und  weiß, was man sich beziehungsweise seinen Kapazitäten zumuten kann. Wird diese Schwelle aber immer deutlicher und immer häufiger überschritten, droht irgendwann der Zustand körperlicher und seelischer Überforderung!

Was ist 
Überforderung?

Hinweis: Bei allen Symptomen ist eine zeitnahe ärztliche Abklärung unabdingbar, da diesen sehr ernste Erkrankungen zugrunde liegen können. Wir empfehlen deshalb, sich an Ihren behandelnden Facharzt oder Hausarzt oder an die Notaufnahmen der Krankenhäuser zu wenden.

Überforderung heißt, dass ein Mensch mit seinen zur Verfügung stehenden Fähigkeiten und Ressourcen ein Problem, eine Situation oder eine Herausforderung nicht adäquat lösen beziehungsweise bewältigen kann und dadurch an seine Grenzen gerät. Er ist dabei objektiv überfordert und spürt subjektiv ein Gefühl von Überforderung. Dieses Überforderungsgefühl ist an eigene Erwartungen und die Erwartungen anderer geknüpft. In diesem Zustand werden bereits Kleinigkeiten zum Auslöser einer Überreaktion. Oft fällt es Betroffenen schwer, ihren Überforderungszustand zuzugeben, aus Furcht, vor sich selbst oder anderen Schwäche eingestehen zu müssen.

Behandlung von Überforderung

Überforderung muss nicht immer direkt auf eine psychische Erkrankung hindeuten. Kurzfristiges überfordert sein kann etwa das Selbstvertrauen stärken, wenn man eine zunächst schwierige Situation mit Erfolg meistert. Die Herausforderung bei der Arbeit und im Privatleben besteht darin, ein gutes Gleichgewicht zwischen Über- und Unterforderung zu finden. Denn Herausforderungen sorgen nicht immer für negativen Stress. Menschen werden im Allgemeinen durch Herausforderungen motivierter und stärken ihre eigenen Fähigkeiten. Wird das Gefühl, überfordert zu sein, aber zunehmend größer oder findet nicht nur in einem Kontext (zum Beispiel in Familie und auf der Arbeit) statt, ist eine Pause für Körper und Seele notwendig. Auch wenn man sich schon von den kleinsten Dingen aus der Ruhe bringen lässt, sollte ein Gang heruntergefahren und der Stress reduziert werden. Kann stärkeren Belastungen und dem Druck zahlreicher Anforderungen nicht mehr standgehalten werden, steigt die psychische Belastung. Kommen weitere Symptome (unter anderem Erschöpfung, Lustlosigkeit, Gefühllosigkeit oder Ängste) dazu, kann es nicht selten zu einem Burnout oder der Entwicklung einer Depression kommen. Überforderung tritt nämlich meist als (Frühwarn-)Symptom dieser und weiterer Erkrankungen auf. Gerade durch den erhöhten negativen Stress in Kombination mit den empfundenen negativen Gefühle können Betroffene den Alltag und ihre Aufgaben nicht mehr allein bewältigen.


Was kann man gegen
Überforderung tun?

Bereits bei den ersten Anzeichen von Überforderung sollte man gegensteuern, damit die Überforderung vor lauter Pflichten oder Terminen nicht Überhand nimmt. Entspannungsverfahren wie Yoga, aber auch ein Spaziergang und Wellness können bei der Entschleunigung helfen. Zudem können auch die Strukturierung des Alltags und die Organisation von Aufgaben ihren Beitrag leisten. Zum Beispiel helfen Ihnen Aufgabenlisten oder das Setzen eines einfachen Ziels für jeden Tag, sich nicht zu überfordern. Damit einhergehen auch eine Optimierung des Zeitmanagements und das Setzen von Prioritäten. Auch sollten die Erwartungen an die eigene Person sowie die generellen Idealvorstellungen heruntergeschraubt werden.

Tipps für den Alltag

  • Auszeiten und Ruhephasen integrieren, wie z.B. Yoga, Spaziergänge oder Wellness, und auf genügend Schlaf achten

  • Klare To-Do’s oder ein zentrales Ziel pro Tag festlegen

  • sich anderen mitteilen und nach Hilfe suchen

  • wichtige Dinge priorisieren und ein Maximum an To-Do’s pro Tag setzen

  • den Moment bewusst wahrnehmen und im Hier und Jetzt leben

Wir sind für Sie da

Wir setzen auf ein Behandlungsumfeld, das Bindung und Lebensfreude möglich macht. Gerne beraten wir Sie zu unserem Angebot.

+49 2235 4665 2500

Wie äußert sich Überforderung?

Es gibt verschiedene Zeichen, wie sich der Überforderungszustand bemerkbar macht. So benötigen Personen, die unter chronischer Überforderung leiden, beispielsweise mehr Zeit zum Erledigen ihrer To-Do’s. Auch einfache Aufgaben stellen für sie eine Herausforderung dar. Betroffene sind zudem unruhig und angespannt, teilweise auch ermüdet. Bei dauerhafter Über- aber auch Unterforderung schlägt das auf die Gesundheit des Körpers und der Psyche.

Vielen Menschen, die durch den Job oder alltägliche Aufgaben überfordert sind, unterlaufen kleinere Fehler oder sie vergessen Dinge. Sie leiden nicht selten an Schlafstörungen oder sogenannten Denkstörungen, da sie ins Grübeln geraten und Angst vor dem nächsten Tag haben. Körperliche Entspannung finden sie nur selten, da sie Angst haben, durch erholende Maßnahmen wie Ruhepausen nicht leistungsfähig zu sein oder Schwäche zu zeigen. Menschen, die überfordert sind, schämen sich teilweise dafür und teilen ihr Überforderungsempfinden nur selten mit ihrem Umfeld. So wird die dauerhafte Überforderung oft zu spät erkannt, wodurch sich psychische Beeinträchtigungen wie Burnout, Depressionen oder Angststörungen entwickeln können. Überforderte Personen weisen stattdessen lieber darauf hin, dass sie im Stress sind und gerade nur wenig Zeit für alltägliche Themen des Lebens haben. Überforderungszustände können sich zum Beispiel auch im Alter äußern, wie bei Patienten mit Demenz, die bei der Bewältigung ihres Alltags überfordert sind und Unterstützung benötigen.

„Wenn Anforderungen aus Beruf und Familie Sie überfordern, sind wir für Sie da.“

Dr. med. Michael Bornheim

Klinikdirektor und Chefarzt
Libermenta Klinik Schloss Gracht

Entstehung von Überforderung

Überforderung kann sowohl am Arbeitsplatz als auch im sozialen Umfeld (Freunde, Familie, Partnerschaft) auftreten und durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Ursachen von Überforderung sind etwa folgende Themen: 

  • die Belastung durch (Rollen-)Anforderungen übersteigt die eigene Kompetenz und Leistungsfähigkeit (der perfekte Chef, die perfekte Mutter)
  • die Menge an Belastung, beispielsweise Aufgaben, Deadlines oder Termine wirkt erdrückend 
  • die Unkontrollierbarkeit von Situationen führt zu Kontrollverlust
  • fehlende Hoffnung, an einer misslichen Lage etwas ändern zu können

Konkrete Beispiele für erhöhten Stress und daraus resultierende Gefühle der kurzzeitigen oder dauerhaften Überforderung können sein:


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