Dynamisierung

Der Begriff Dynamisierung wird in Psychologie, Psychiatrie und Psychotherapie selten verwendet und wenn dann zumeist im Rahmen des Begriffs der „Belebung“. Dynamisierung fokussiert auf den „Geschwindigkeits- und Beschleunigungsaspekt“ im Rahmen des komplexen Prozesses von „Belebung“ und wird häufig im Zusammenhang mit Paar- und Sexualtherapie genutzt.

In der Paar- und Sexualtherapie spricht man davon, die zunehmend verbreiteten Phänomene von Lustlosigkeit und Entfremdung innerhalb einer Paarbeziehung vermittels „Dynamisierung“ zu beheben. In der therapeutischen Dynamisierung finden sich Behandlungsansätze, um die Response auf den Partner zu verbessern und zu beschleunigen, aber auch um die Körperlichkeit hinsichtlich Reagibilität und Gefühlsausdruck zu verbessern. In diesem Kontext ist Dynamisierung sehr eng mit Körperlichkeit und Zwischen-Leiblichkeit verbunden und findet sich auch in präsenzbasierten Behandlungsansätzen wieder, in denen vermittels Verlagerung weg vom Rationalen (Hypertrophe Hermeneutik) hin zu mehr Spontaneität und Körperlichkeit eine Belebung und Dynamisierung von Eigenerleben und zwischenmenschlichem Erleben angestrebt wird. Dynamisierung findet sich in der Präsenztheorie und den präsenzbasierten Behandlungsansätzen in den Begriffen von Resonanz, Rhythmus und Intensität wieder.