Entgiftung
Der Begriff Entgiftung meint im psychiatrischen Fachgebiet der Suchtmedizin das Absetzen einer psychotropen Substanz (z. B. Alkohol, Benzos oder Drogen). In der modernen Suchtmedizin geschieht die Entgiftung im Rahmen einer „Qualifizierten Entzugsbehandlung“, die zumeist 1-3 Wochen stationärer Behandlung erfordert und vermittels begleitender Behandlungsverfahren Gefahren der Entgiftung vermindert und kontrollierbar macht sowie auf eine Nachsorge und ausreichende Motivation des Abhängigen hinarbeitet.
Im Rahmen einer solchen „Qualifizierten Entzugsbehandlung“ zum Zwecke der Entgiftung kommen unterschiedliche Medikamente zum Einsatz, die Entzugssymptome mildern und größere Gefahren wie Krampfanfälle oder Delir verhindern sollen. Neben Medikamenten ist der Einsatz von unterschiedlichen psychotherapeutischen Verfahren, insbesondere spezieller Verfahren zur Verbesserung der Motivation (Motivierende Gesprächsführung), sinnvoll. Auch ist der Austausch mit Sozialarbeitern zur Klärung von Problemen im sozialen Umfeld des Abhängigen unabdingbar. Bereits während dieser kurzen stationären Phase sollte der Kontakt zu Selbsthilfegruppen hergestellt werden, um die Prognose zu verbessern.