Erneuerung

Erneuerung ist ein wenig genutzter Begriff im Fachgebiet von Psychologie und Psychiatrie. Das Phänomen der Erneuerung findet sich in der europäischen psychologisch-psychotherapeutischen Tradition im Sinne eines Neu-Werdens im Prozesse einer gelungenen Psychotherapie, heißt: Die Psychotherapie hilft dem Einzelnen nicht zurück zum Alten, sondern hin zum Neuen, vielleicht sogar in Annäherung an sein wahres Selbst (siehe Glossar: Das wahre Selbst).

Mit dem zunehmenden Einfluss fernöstlicher Denkansätze auf die europäische Psychotherapie erscheint Erneuerung noch in einem anderen Licht, nämlich im Zusammenhang mit „beständigem Wandel“. Alles ist einem beständigen Wandel unterworfen, nichts bleibt, wie es ist, alles vergeht und wandelt sich – also eine beständige Erneuerung. Psychotherapeutische Interventionen nutzen mittlerweile zunehmend diesen fernöstlichen Gedanken und das Denk- und Erlebensprinzip der beständigen Erneuerung, um Patienten z. B. bei der Überwindung von ihren Ängsten vor Verlusten zu helfen. Für uns europäisch kultivierte Menschen ist es sehr schwierig, den Gedanken des beständigen Wandels konsequent zu denken und zu verinnerlichen, allerdings zeigt sich erfahrungsgemäß, dass dieser Weg als zusätzlicher Weg im Rahmen einer Psychotherapie hilfreich sein kann.