Frau vergräbt Kopf in den Schoß, um Hilflosigkeit darzustellen

Hilflosigkeit

Hilfe? Helfen lassen!

Wenn man sich vollkommen machtlos fühlt, gefangen in einer Situation oder emotionalem Zustand oder schlichtweg wie ferngesteuert ist, kann das überwältigend, lähmend, aber auch angsteinflößend sein. Vor allem die vermeintliche Ausweglosigkeit ist eine schwere Belastung für Betroffene! Wer nicht mehr in der Lage zur „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist, braucht kompetente Helfer gegen die Hilflosigkeit!

Was ist Hilflosigkeit?

Hinweis: Bei allen Symptomen ist eine zeitnahe ärztliche Abklärung unabdingbar, da diesen sehr ernste Erkrankungen zugrunde liegen können. Wir empfehlen deshalb, sich an Ihren behandelnden Facharzt oder Hausarzt oder an die Notaufnahmen der Krankenhäuser zu wenden.

Bei Hilflosigkeit muss zwischen der objektiven Tatsache und dem subjektiven Gefühl unterschieden werden. Das subjektive Gefühl der Hilflosigkeit beruht auf einer Art Schock durch Belastungen wie Stress, Mobbing, Existenzprobleme, Angst, Lähmungen oder Schmerzen, unter denen der Betroffene leidet. Aus medizinischer Sicht ist derjenige objektiv hilflos, der infolge von Erkrankungen dauerhaft auf fremde Hilfe angewiesen ist. Ferner gibt es auch die erlernte Hilflosigkeit. Bei dieser Form ist der Betroffene durch bestimmte (meist traumatische) Lebensereignisse oder Erkrankungen (etwa Depression) zu der Überzeugung gekommen, nichts mehr an seinem Zustand oder Schicksal verändern zu können.

Behandlung von Hilflosigkeit

Da erlernte Hilflosigkeit auf Denken und Verhalten basiert, kann eine kognitive Verhaltenstherapie helfen. Hilf- und Machtlosigkeit kann mit der Zeit erlernt, aber genauso gut auch wieder verlernt werden. Dass man einer unangenehmen Situation ausgesetzt wird, lässt sich meist nicht verhindern; das ist Teil des normalen Lebens und dafür bedarf es keiner Depression. Dennoch kann der Mensch lernen, mit solchen Ereignissen mittels therapeutischer Ansätze umzugehen. Die eigene Einstellung sowie das eigene Denken bestimmen, wie stark man unter einer Alltagssituation leidet und wie stark man sich einem Konflikt entzieht. Dieser Entzug aus schwierigen Lebenssituationen ist meist Ursache für die Instandhaltung sowie Verstärkung der gelernten Hilflosigkeit sowie einer depressiven Symptomatik.

Ziel der Therapie ist es, eine positive Einstellung zu erlangen, sodass man sich Dinge wieder zutraut und Kraft schöpft, um aus seinen machtlos wirkenden Umständen zu gelangen. Das Verfahren der Autosuggestion (Selbstbeeinflussung) kann dabei sehr hilfreich sein: Sich zu sagen "Das war kein Schicksal, ich lerne jetzt daraus und mache es nächstes Mal besser" ist eine andere psychische Haltung als zu sagen „Wieder hat es mich getroffen, ich kann einfach nichts machen und werde immer ein Opfer bleiben“.  In der Therapie werden nicht nur gestörte Denk- und Verhaltensmuster behandelt, sondern auch Selbstwahrnehmung und das eigene Selbstbewusstsein gestärkt. Darüber hinaus sollen Patienten Vertrauen in sich selbst entwickeln und wieder stärker an sich selbst glauben. Weitere Begleitsymptome von Hilflosigkeit wie Herzrasen oder innere Unruhe lassen sich in der ersten Phase schon mit Entspannungsverfahren und ausreichend Bewegung behandeln.


Was kann man bei Hilflosigkeit tun?

Es gibt Wege, selbst gegen die erlernte Hilflosigkeit vorzugehen. Selbstreflexion trägt dazu bei, sich selbst besser zu verstehen. Sie ist einer der Schlüssel zu effektivem und selbstbewusstem Agieren. Wer unzufrieden mit seiner Lebenssituation ist, sollte die Flinte nicht ins Korn werfen – scheint die Lage auch noch so ausweglos. Entsteht Leidensdruck, ist es wichtig, Alternativen zu finden und sich nicht von der gelernten Hilflosigkeit in eine Opferrolle drängen zu lassen. Doch das ist für Betroffene im Alleingang leichter gesagt als getan. Eine professionelle Behandlung bietet Unterstützung und einen Perspektivwechsel. Mit den richtigen Strategien lassen sich alltagstaugliche Lösungen entwickeln. Hierdurch können Sie die Kontrolle zurückerlangen, neuen Mut zur aktiven Lebensgestaltung fassen und trotz der Stolpersteine des Lebens wieder mehr Selbstwirksamkeit erleben.

Tipps für den Alltag

  • aus der Komfortzone heraustreten und seine Einstellung zu sich selbst und seinem Umfeld ändern – jeden Tag einen kleinen Schritt, falls große Veränderung zu sehr überfordern
  • positives Denken trainieren und aktiv Dinge in die Tat umsetzen
  • Entscheidungen angehen und nicht hinauszögern
  • über Gefühle und Sorgen offen mit anderen sprechen

Wir sind für Sie da

Wir setzen auf ein Behandlungsumfeld, das Bindung und Lebensfreude möglich macht. Gerne beraten wir Sie zu unserem Angebot. 

+49 2235 4665 2500

Wie äußert sich erlernte Hilflosigkeit?

Personen, die sich subjektiv machtlos fühlen, leiden unter gestörten Denkmustern wie eingeschränktem Denken oder der Fixierung auf reduzierte Denkmuster. Das Denken dreht sich nur darum, dass man durch eigenes Handeln ohnehin nicht aus seiner misslichen Lage herauskommt. Gestörte Denkmuster beeinflussen das Verhalten so stark, dass die Kraft fehlt, tatsächlich etwas verändern zu können. Betroffene vermeiden daher meist Situationen, in denen sie hilflos sein könnten.
Als Folge der vermiedenen Konfrontation finden sie sich mit der Position der Opferrolle ab oder drängen sich selbst mit Ausreden und Schuldzuweisungen in die Rolle. In diesem Prozess spielen auch Ängste eine wichtige Rolle: Sie hemmen sich hilf- und machtlos fühlende Personen, etwas an der Situation zu ändern, weil diese Sorge haben, sich erneut hilflos zu fühlen. Dies führt zu einem Teufelskreis bestehend aus Passivität und erlernter Hilflosigkeit. Darüber hinaus werden auch Mitmenschen für die eigene missliche Lage verantwortlich gemacht. Ängste und teilweise auch Perfektionismus hindern Betroffene daran, sich mitzuteilen und andere Personen um Hilfe zu bitten. Gleichzeitig haben sie aber hohe Erwartungen an das soziale Umfeld und möchten, dass Familie oder Freunde die Hilf- und Machtlosigkeit erkennen.
 

Welche Symptome begleiten Hilflosigkeit?

Menschen, die unter erlernter Hilflosigkeit leiden, fühlen sich meist kraftlos, teilweise ohne Mut und auch häufig ohne Hoffnung. Nicht selten tritt erlernte Hilflosigkeit als ein Zeichen einer Depression auf oder führt in Kombination mit anderen Faktoren zu einer Depression, weil der Betroffene mit seiner misslichen Lage (für ihn) nicht adäquat umgehen kann und einen starken Kontrollverlust erlebt. Zudem leiden sich machtlos fühlende depressive Menschen nicht selten unter Denkstörungen und Konzentrationsschwächen. Betroffene können keine klaren Gedanken fassen und stellen die eigenen Fähigkeiten infrage. Zudem grübeln subjektiv hilflose Personen oft und viel über ihr derzeitiges Leben und ihre Zukunft. Als Folge negativer Ereignisse zeigen sich meist auch innere Unruhe und Anspannung auf psychologischer Ebene. Nicht selten können weitere depressive Symptome (wie Apathie) entstehen oder gar eine depressive Störung ausgeprägt werden. Zur körperlichen Symptomatik gehören unter anderem Herzrasen, Appetitlosigkeit oder Heißhunger sowie Übelkeit und Schwindel.

Wie entsteht erlernte Hilflosigkeit?

Erlernte Hilflosigkeit geht meist auf traumatische Ereignisse oder Krisen zurück. Das kann der Tod eines nahestehenden Menschen, eine Krankheit, ein Unfall, aber auch der Verlust des Arbeitsplatzes oder die Trennung vom Partner sein. Diese Situationen kann der Mensch in der Regel kaum bis gar nicht kontrollieren oder beeinflussen. Selbst bei kleinen Schritten, die zur Problemlösung beitragen würden, empfindet er dadurch negative Gefühle wie Ohnmacht, Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung bis hin zum gelähmten Verhalten – ähnlich wie bei einem Schock nach einem schwierigen Ereignis. Hierdurch gerät der Betroffene oftmals mit seinen Verhaltensweisen unbewusst in die Opferrolle und entwickelt die Überzeugung, dass er wirklich hilflos sein müsse und nichts ändern könne. Diese Selbstwahrnehmung wird in der Regel nicht abgelegt und von bestimmten Situationen auf die allgemeine Lebenssituation übertragen, sodass man sich dauerhaft als Opfer sieht und aus der gelernten Hilflosigkeit heraus handelt.

Negative Erfahrungen aus der Vergangenheit beeinflussen Personen emotional meist so stark negativ, dass man sich zu schwach fühlt, die Umstände im eigenen Leben zu ändern und die erlernte Hilflosigkeit überwinden zu können. Ein weiteres Problem stellt das festgefahrene Denkmuster dar, dass es immer nur einen selbst trifft. Oftmals spielt die Frage nach dem „Warum ich?" eine große Rolle bei Kindern sowie Erwachsenen. In bestimmten Fällen können sich auch Eltern, stellvertretend für ihre Kinder, die Warum-Frage stellen. Die Eltern fühlen sich dann hilf- und machtlos, wenn dem Kind eine schwierige Alltagssituation begegnet, welche es nicht zufriedenstellend lösen kann. Diese negativen Gefühle können unter Umständen zu depressiven Verstimmungen oder familiären Konflikten führen.


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