Was ist Stress und wie entsteht er?
Es gibt gesunden und ungesunden Stress – man unterscheidet zwischen Eustress und Disstress. Eustress bezeichnet ein gutes Maß an Anspannung (auch als positiver Stress bezeichnet) wodurch man leistungsfähig wird und Herausforderungen bewältigen kann. Disstress hingegen bezeichnet negativen Stress, übermäßigen inneren oder äußeren Druck, der zum Beispiel durch Überforderung oder Hilflosigkeit entsteht. Hält Stress zu lange an, können sich daraus ernsthafte Stressreaktionen ergeben. Für die Vorbeugung von Stressfolgeerkrankungen ist es daher wichtig, eine individuelle Balance zwischen Anspannung und Entspannung, Arbeit und Freizeit, Beruf und Familie zu schaffen sowie durch Maßnahmen wie Fitness, gesunde Ernährung oder auch ausreichend Schlaf den Körper fit zu halten und aktiv Stressprävention im Alltag zu betreiben.
Stress-Situationen nehmen Menschen ganz individuell wahr
Stress kann sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld entstehen und wird dabei immer individuell wahrgenommen. Das bedeutet, dass dieselbe Situation von zwei Menschen positiv und negativ zugleich bewertet werden kann. Für den Einen mag das Überhäufen mit Aufgaben im Alltag am Arbeitsplatz eine willkommene Herausforderung darstellen, während für andere Menschen das Gefühl entsteht, dass die Work-Life-Balance bereits voll aus dem Ruder gelaufen ist. Es kommt also darauf an, wie Menschen die jeweiligen Situationen bewerten. Ein richtiger Umgang mit den äußeren Umständen im Alltag ist entscheidend und kann psychischen Belastungen vorbeugen.
Ständiger Stress hat ein erhöhtes Risiko auf seelische und körperliche Erkrankungen zur Folge
Anhaltender Stress kann zur großen Belastung werden und sowohl körperliche wie auch seelische Folgen nach sich ziehen. Ist der Mensch einem chronischen Stress ausgesetzt und findet keine Möglichkeit, effektives Stressmanagement zu betreiben, können dadurch zum Beispiel Burn-out oder andere seelische Erkrankungen wie Depression, Angstzustände oder sogar Panikattacken entstehen. Auch wird der Körper durch die dauerhaften Stressreaktionen in seiner Gesundheit geschädigt. Es kann unter anderem zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Kopf- und Rückenschmerzen, Muskelverspannungen, Schwindel, Bluthochdruck oder Schlafstörungen kommen.
Prävention: Wie kann man Stress vorbeugen?
Wichtig zu wissen ist, dass man Stress nicht komplett vermeiden kann. Man kann jedoch den passenden Umgang mit Stress selbst beeinflussen und aktiven Stressabbau betreiben, zum Beispiel mit der einen oder anderen Maßnahme der Stressprävention. Dazu gehören unter anderem das Vermeiden von ungesunden Verhaltens- oder Denkweisen oder die Steigerung der körperlichen Aktivität im Alltag. Solche Strategien helfen dabei, mit Stress richtig umgehen und Spannungen abbauen zu lernen. Stress kann auch durch Ängste entstehen, zum Beispiel davor, zu wenig zu leisten oder nicht zu genügen. Mit der Veränderung von Einstellungen, Denkweisen und Handlungen im eigenen Leben kann bewirkt werden, nicht so schnell in stressige Situationen zu geraten. Steht man beispielsweise vor einer kniffligen Aufgabe im Job, kann der richtige Umgang bei der Stressprävention Wunder bewirken. Anstehende Handlungen zu durchdenken und sich positiv darauf einzustellen („Ich schaffe das!“) kann entlastend wirken. Hilfreich ist dabei, oftmals an sich selbst gestellte Anforderungen und Erwartungen zu hinterfragen und zurückzuschrauben.
Gute Rahmenbedingungen zur Stressprävention
Die Stressprävention beinhaltet nicht nur den Wandel im Umgang mit schwierigen äußeren Umständen, sondern auch das Schaffen guter Rahmenbedingungen, um ein ungesundes Maß an Stress schrittweise abbauen zu können. Dafür eignen sich Methoden der Körpererfahrung, bei denen man Achtsamkeit und Körpergefühl lernt, wie Yoga, Meditation, progressive Muskelentspannung, Autogenes Training oder Tai-Chi. Man lernt nicht nur den gesunden Umgang mit den eigenen Ressourcen und Achtsamkeit, sondern erfährt gleichzeitig auch tiefe Entspannung.
Einige hilfreiche Tipps zur Stressprävention
- Zeit managen: Zeit ist ein wichtiger Faktor, der Stress auslösen kann. Man sollte daher über ein gutes Zeitmanagement seine Aufgaben in ihrer Dringlichkeit priorisieren. Dadurch kann Raum für Auszeiten gewonnen werden. Oft hilft es, sich To-do-Listen zu erstellen sowie Tage im Voraus zu planen und dadurch etwas Druck zu reduzieren.
- Rückhalt schaffen: Man sollte versuchen, in seiner Freizeit einen Ausgleich zu finden – das kann beispielsweise ein Hobby sein. Auch der Kontakt zu Familie und Freunden ist wichtig und hilft, Beziehungen aufrechtzuerhalten. Insbesondere in Krisenzeiten benötigt man ein starkes Umfeld, dass einem selbst Halt gibt, wenn man angespannt ist.
- Entspannung einplanen: Um sich von stressigen Phasen zu erholen, sollte man bewusst Zeit für Entspannung einplanen. Dies kann beispielsweise bei einer Massage, einem Café-Besuch, einer Tasse Tee oder auch einem Konzertbesuch sein. Auch sollte man darauf achten, genügend Schlaf zu bekommen.
- Mehr bewegen: Sport kann dabei helfen, ausgeglichener zu werden. Bewegungsarten, die das bewusste Erleben der Umgebung an der frischen Luft ermöglichen, helfen bei der Stressbewältigung.
Wenn der Stress
zu viel wird
Der Job stresst, die Familie stresst, zu wenig Zeit stresst, soziale Verpflichtungen stressen: Das Funktionierenmüssen ist allgegenwärtig, Leistungsdruck und Perfektionsdenken sind enorm! Und plötzlich ist einfach alles zu viel, der Körper macht schlapp, die psychische Belastung ist nahezu unerträglich und eine Besserung der Situation ist nicht mehr in Sicht! Was tun, wenn es unerträglich wird, der Autopilot ausfällt und wenn alles um einen herum zur unlösbaren Aufgabe wird? Dann brauchen Sie Hilfe von kompetenten Experten, Verständnis, einen sicheren Ort, Zeit zum Durchatmen und eine „Krafttankstelle” zum Wiederaufladen! All das finden Sie in unseren Kliniken: Wir können Ihnen dabei helfen, Ihre Gefühlswelt und Ihr Leben wieder zu ordnen.