Was ist eine
Somatoforme Störung?
Wer kennt sie nicht: Körperliche (somatische) Beschwerden oder Schmerzen, die plötzlich auftauchen und wieder gehen. Bleiben diese Beschwerden allerdings über einen längeren Zeitraum oder treten zum wiederholten Male auf, gibt es zwei Möglichkeiten: Eine körperliche Erkrankung mit einer medizinischen Diagnose liegt vor oder aber es handelt sich um eine sogenannte undifferenzierte Somatisierungsstörung (Psychosomatisches Syndrom) oder etwa eine somatoforme Schmerzstörung. Werden körperliche Krankheiten ausgeschlossen, liegt eine autonome Funktionsstörung des eigenen Körpers mit somatoformen Ursachen vor.
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Wie entsteht eine Somatoforme Störung?
Ursachen dieser Störung sind seelische Belastungsfaktoren des Patienten. Aber auch ungelöste Konflikte und emotionaler Stress können die körperlichen Symptome auslösen und aufrechterhalten. Angst und Depressionen sind überdies häufig bei Betroffenen einer Somatoformen Störung anzutreffen.
Kindheitserlebnisse und spätere Traumata als Auslöser für Somatoforme Störungen
Warum es zu Somatoformen Störungen kommt, ist, wie bei vielen psychischen Erkrankungen, nicht klar und eindeutig geklärt. Jedoch lassen sich einige Ursachen dafür in der Kindheit verorten. Ein Erziehungsstil, der bei Kindern keine Gefühle zulässt oder mit Gewalt einhergeht, kann hier ausschlaggebend für den Auslöser der Erkrankung sein. Auch die seltene Zuwendung, die der betroffene Patient als Kind lediglich im Krankheitsfall erhielt, wenn Beschwerden körperlicher Art vorlagen, spielt eine Rolle. Des Weiteren wird die Abspaltung der Gefühle, um nach traumatischen Erlebnissen weiterleben zu können, als Ursache gesehen. Traumatische Erlebnisse im Erwachsenenalter können ebenfalls Grund für die Entstehung einer Somatoformen Störungen sein.
Wie erkennt man eine Somatoforme Störung?
Eine chronische Somatisierungsstörung äußert sich auf unterschiedliche Art und Weise, denn sie kann das gesamte System – sprich jedes Körperteil sowie Organ – betreffen. Häufig anzutreffen sind Symptome des Herz-Kreislauf-Systems, des urogenitalen Bereiches, der Atmung, Muskel- und Gelenkschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden. Dabei sind es insbesondere die Schmerzen und körperlichen Beschwerden, welche die Patienten mit dieser Somatisierungsstörung zu häufigen Arztbesuchen drängen. Die ärztliche Untersuchung auf organische bzw. körperliche Ursachen hin bleibt hierbei erfolglos. Diese Diagnose stellt eine erhebliche Belastung für die von der psychischen Störung Betroffenen dar, da sie sich vom Arzt mit ihren chronischen Schmerzen nicht verstanden oder ernst genommen fühlen. Der Facharzt hingegen fühlt sich machtlos, da die Diagnostik unzureichend ist oder vom Patienten als falsch angesehen wird. Infolgedessen verschlechtert sich die Arzt-Patient-Beziehung. Weitere Behandlungen werden explizit angefordert, auch bei anderen Ärzten werden Untersuchungen veranlasst. Jedoch kann der von der Störung Betroffene keine Diagnostik annehmen. Die somatoforme Erkrankung, welche auf psychischen Ursachen beruht, lässt den Patienten daran zweifeln, dass körperliche Krankheiten ausgeschlossen werden können. Mit den chronischen Schmerzen und den andauernden körperlichen Beschwerden verstärkt sich die seelische Belastung des betroffenen Patienten.
Erscheinungsformen
der Somatoformen Störung
Eine Somatisierungsstörung hat verschiedene Erscheinungsformen, die sich durch körperliche Symptome äußern. Dazu gehören die Somatisierungsstörung, die hypochondrische Störung, die andauernde Schmerzstörung sowie die unbestimmten Störungen. Trotz der körperlichen Schmerzsymptome handelt es sich bei allen Formen um eine Erkrankung der Psyche.
Was kann man bei einer
Somatoformen Störung tun?
Für die Behandlung einer Störung mit somatoformen Symptomen gibt es keine einheitliche Therapie. Jeder Therapieansatz und jede Behandlung geht individuell auf die körperlichen Symptome des unter somatoformen Schmerzen leidenden Patienten ein. Wichtig ist, dass diese körperlichen Schmerzen vom Arzt oder Psychotherapeuten ernst genommen werden. Voraussetzung für einen Therapieerfolg ist dabei das Vertrauensverhältnis zwischen Patient und Arzt bzw. Psychotherapeuten. Die hinter den körperlichen Beschwerden stehenden psychischen Prozesse werden offen mit dem von der Störung Betroffenen besprochen und müssen im Rahmen der Behandlung von diesem verarbeitet werden. Oftmals hilft eine begleitende medikamentöse Therapie mittels Antidepressiva, um die psychischen Leiden zu mildern. Ein Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik kann für eine erfolgreiche Therapie das Fundament legen.
Sollten Sie das Gefühl haben, gegebenenfalls an einer Somatoformen Störung zu leiden, kann ein Selbsttest sinnvoll sein. Wir möchten auch hier noch einmal darauf hinweisen, dass ein eigenständig durchgeführter Online-Test zur Somatoformen Störung nur ein Impuls sein kann, eventuell in eine neue Richtung zu denken und sich selbst einzuordnen. Er kann keinen Besuch beim Arzt mit entsprechender professioneller Diagnose ersetzen. Denn lediglich ein ausgebildeter Arzt kann eine fundierte Diagnose stellen und weitere Therapieverfahren empfehlen..
Wo wir helfen können
Unser Therapie- und Behandlungsangebot kann ggf. von Standort zu Standort variieren. Hier sehen Sie auf einen Blick, in welcher unserer Kliniken wir auf die Behandlung von somatoformen Störungen spezialisiert sind.