Geistige Klarheit

„Geistige Klarheit“ ist kein wissenschaftlich hinreichend definierter Begriff, wird heutzutage jedoch häufig mit Achtsamkeit assoziiert. Geistige Klarheit kann auf dem Boden aktueller Begriffsnutzung im Alltag als eine Art Überbegriff für die beiden fernöstlich geprägten Phänomene „Achtsamkeit“ und „Konzentration“ betrachtet werden: Einerseits findet sich in geistiger Klarheit die Fähigkeit zur Fokussierung und Konzentration, also „kognitive Fähigkeiten“ im Sinne höchstmöglicher Konzentration, Aufmerksamkeit und Aufmerksamkeitsspanne. Auf der anderen Seite beinhaltet geistige Klarheit die Fähigkeiten (im Sinne von Achtsamkeit), nicht zu fokussieren, die Gefühle abzumildern, sich innerlich von Objektbezogenheit zu lösen und so offen und innerlich frei bei maximierter geistiger Klarheit zu werden.

Im Bereich von Psychiatrie und Psychotherapie spielen Einschränkungen „geistiger Klarheit“ als krankheitsrelevante Defizite eine diagnostische Rolle, z. B. bei pathologischen Veränderungen im qualitativen und quantitativen Bewusstsein sowie von Orientierung und Gedächtnis. Daneben finden sich zahlreiche Trainingsformen von kognitiven Funktionen (= neurokognitives Training) sowie von Achtsamkeit (= Achtsamkeitsbasierte Therapien).