Genesung

Genesung ist ein Begriff, der vom Fachbegriff der Rekonvaleszenz abgelöst wurde und die letzte Phase einer Erkrankung vor Wiederherstellung vollständiger Gesundheit meint. Insofern kann Genesung auch mit Heilung gleichgesetzt werden. In der Alltagserfahrung kennt sicherlich jeder Mensch die Rekonvaleszenzphase im Zusammenhang mit selbst erlebten z. B. Erkältungskrankheiten oder grippalen Infekten. Nachdem der Erreger (z. B. Erkältungsvirus) bereits vom Immunsystem besiegt und nicht mehr nachweisbar ist, produziert der Körper noch eine Weile (bei Erkältungskrankheiten meist einige Tage) lang Symptome mit dann abnehmendem Fieber, abnehmendem Krankheitsgefühl, Körperschwäche, verminderter Belastbarkeit und Ähnlichem. Diese Symptome schützen den Körper vor einer allzu raschen Überanstrengung, während sich der Körper noch erholen und wieder „zu Kräften kommen“ muss.

Auch bei psychiatrischen Erkrankungen kennen wir Rekonvaleszenzphasen, beispielsweise bei schweren depressiven Episoden, die am Ende der eigentlichen Erkrankung zunächst in eine wochenlange Geschwächtheit und verminderte Belastbarkeit münden können. Hier ist die Aufgabe des Behandlers, den Patienten zu mahnen, sich nicht zu schnell wieder hoch zu belasten, sondern angepasst an die Symptome der Rekonvaleszenz noch zu schonen und nur langsam die Belastung zu steigern. Schrittweise berufliche Wiedereingliederungen psychisch Erkrankter (manchmal über Monate hinweg) tragen diesen Rekonvaleszenzphasen, also der Genesung, Rechnung.

Interessant ist sicherlich, dass im Zuge der Corona-Pandemie der Begriff der Genesung erstmals wieder aufgetaucht ist, so dieser Begriff vom Robert-Koch-Institut (RKI) für die Unterteilung bei COVID-19-Infizierten verwendet wird.