Halluzina­tionen

Halluzinationen sind Phänomene des Erlebens, die keine Reizgrundlage in der „Realität“ haben, aber vom Halluzinierenden als real empfunden werden. Damit unterscheiden sie sich von Illusionen, in denen reale Objekte verändert wahrgenommen werden und vom Illusionierenden durchaus als real versus nicht-real infrage gestellt werden können.

Halluzinationen haben im Wesentlichen einen krankhaften Charakter, es sei denn, sie sind z. B. im therapeutischen Setting (z. B. Hypnose) gezielt induziert. Halluzinationen können über alle Sinneskanäle auftreten und geben dem Mediziner dann bereits einen Hinweis auf die Krankheitsursache: Akustische Halluzinationen sind charakteristisch für Schizophrenien und werden im allgemeinen Sprachgebrauch als „Stimmenhören“ benannt. Hierbei handelt es sich um Stimmen, die im Laufe der Krankheitsentwicklung zunehmend imperativen und bedrohlichen Charakter annehmen können, denen sich der Betroffene immer weniger erwehren kann. Im extremsten Fall können die Stimmen einen Betroffenen auch zu strafbaren Handlungen drängen. Visuelle Halluzinationen hingegen sind ein deutlicher Hinweis auf eine organische Ursache und können bei diversen körperlichen Erkrankungen auftreten. Diese reichen von Wassermangel (Hypovolämie) oder Elektrolytstörungen, z. B. typischerweise eines alten oder betagten Menschen, über Intoxikationen oder Entzugssymptome (Alkohol, Drogen, Medikamente…) bis hin zu Gehirnentzündungen oder anderen Gehirnerkrankungen, wie z. B. Gehirntumore. In jedem Fall von Halluzinationen ist eine detaillierte ärztliche Untersuchung unabdingbar.

Des Weiteren treten Halluzinationen meist visueller Art als sogenannte „hypnagoge Halluzinationen“ auf, die in der Phase des Einschlafens vorkommen können, aber immer als nicht-real reflektiert werden können und keinen Krankheitscharakter haben.